Fraser Island
Nachdem mich Carolina und Jan in Brisane am Transit Centre empfangen haben, geht es per Greyhound Bus weiter nach Hervey Bay. Die Greyhound Busse sind eine recht günstige Gelegenheit, günstig durch Australien zu reisen, wenn auch nicht immer die schnellste und modernste. Angeblich hat der Bus 5-Sterne, aber davon ist nichts zu sehen. Im Bus war die Fußbodenheizung an und von der Decke herab versuchte die Klimaanlage dagegen anzukühlen, was dazu führte, daß meine Füße langsam geröstet und mein Kopf tiefgekühlt wurden. Der Film, der gezeigt wurde, war so mehr oder weniger das Langweiligste, was ich bisher gesehen habe.
Er hieß Juliens 37. Geburtstag und war anscheinend eine Verfilmung eines Groschenromans. Aber einen Vorteil hat das Reisen im Greyhound dann doch, man trifft viele Leute, die einem gute Reisetipps geben können. Da wir schon vor der Abfahrt unser Hostel gebucht haben, werden wir von einem netten Holländer am Busterminal erwartet und per hosteleigenen Shuttlebus in die Herrberge kutschiert. Doch kaum haben wir eingecheckt, werden die Mitarbeiter richtig unfreundlich und wir würden am liebsten gleich wieder ausziehen. H-Bay ist der Ausgangspunkt für alle Touristen, die nach Fraser Island, der größten Sandinsel der Welt übersetzten wollen.
Da aber gerade Osterferien in Australien sind, stellt es sich als kleines Problem heraus, einen Geländewagen zu mieten. Es gibt zwar unzählige Angebote mit einer organisierten Tour auf die Insel zu fahren, aber da haben wir keine Lust drauf. Schließlich fanden wir in einem kleinen Reisebüro doch noch einen Möglichkeit auf die Insel zu kommen. Air Fraser fliegt uns in aller Frühe auf die Insel, und dort gibt es dann auch noch einen Geländewagen für uns. Der Wagen, ein Holden Jackaroo, ist ungefähr so groß wie eine S-Klasse und mit 3,5 Litern Hubraum auch nicht gerade untermotorisiert.
Fraser ist nicht nur die größte Sandinsel der Welt, sondern auch noch die einzige, auf der es einen Regenwald gibt. Carolina zieht es vor, lieber nicht auf der Insel zu fahren und so müssen Jan und ich uns opfern - wat en spass.
Unser erstes Ziel ist der Lake Wabby, einer von ca. 120 Süßwasserseen auf der Insel. Fast eine Stunde lang geht es über den Stand und dann durch ausgefahrene Hohlwege durch den Wald, bis wir schließlich am See ankommen.
 Das Wasser ist zwar recht trübe, aber dafür herrlich erfrischend. Wir kugeln uns die Sanddünen hinunter in den See und Jan versucht eine Sandburg zu bauen. Da wir langsam Hunger bekommen bereiten wir uns ein deftiges Frühstück.
Eigentlich wollte ich uns ja etwas Wild fangen und über einem Feuer grille, aber daß fand Carolina überhaubt nicht witzig.Unser nächstes Ziel ist dann der Lake McKenzie. Der Sandstrand ist weiß wie Schnee und das Wasser herrlich klar. Nur leider fängt es in strömen an zu regnen und für uns wird es langsam Zeit ein Nachtquartier am Strand zu suchen, da wildes Campen dort erlaubt ist.
Die Nacht war aber nicht wirklich erholsam. Unser Autovermieter hat uns zwar zwei Zelte mitgegeben, aber eines davon hatte kein Dach und die Stangen gehörten auch zu einem anderen Zelt. Und dabei hab ich beim Aufbauen des ersten Zelts noch gedacht: "reichlich klein für zwei Personen". Nun durften also, da es wieder anfing zu regnen und an Übernachten unter freien Himmel gar nicht zu denken war 3 man auf 100 * 180 cm schlafen, oder es zumindest versuchen. 
Da ich mit dem Rücken an der kalten Außenhaut lag habe ich mir als besondere Beigabe einen Hexenschuß eingefangen. Das Morgenbad haben wir im Aquarium, einem natürlichen Salzwasserschwimmbecken im Norden der Insel, eingenommen. Von dort ist es nur ein Katzensprung zu Indian Head, von dem man einen wunderschönen Ausblicküber die Ocean Coast hat. Auf dem Rückweg kommen wir an einem alten Schiffswrack vorbei.
- altes Schiffswrack auf Fraser Island -

Der Kahn ist irgendwann mitte des letzten Jahrhunderts dort in einer stürmischen nacht angespült worden und ist jetzt eine der Attraktionen der Insel. Als wir wieder in Eurong ankommen wartet unser Flieger schon am Strand auf uns. Die Insel verabschiedet uns mit einem kleinen Regenbogen. Unser nächstes Ziel war Byron Bay, die angeblich letzte Oase für Hippies.

Hier geht es weiter nach Byron Bay...