Jim Jim und Twin Falls
Unser heutiges Ziel sind die Jim Jim und Twin Falls. Zwei Wasserfälle, die man auch in der Trockenzeit nur mit einem Geländewagen erreichen kann. Zunächst müssen wir 60 km über eine waschbrettartige Schotterpiste fahren. Fährt man langsam, wird man auf unerträgliche Weise durchgerüttelt. Aber ab 80 km/h fliegt man fast vibrationsfrei durch die Gegend. Abbremsen muß man nur, wenn ein anderes Auto entgegenkommt, da sonst zu viele Steine aufgewirbelt werden. Auch die Kurven sind etwas heikel. Ich hatte das Gefühl auf Eis zu fahren - so sehr ist der Wagen aufgrund seiner breiten Bereifung aus den Kurven getragen worden. Da gelobe ich mir doch die Asphalttrennscheiben auf meinem Muckelmäuschen.
Nachdem wir die Schotterpiste gemeistert hatten, ging es noch mal weitere 10 km über Stock und Stein, durch Sand und Wasser, weiter zu den Jim Jim Falls. Auf den zahlreichen Photos, die es hier überall im Park und in allen Reiseführern gibt, sollte der Jim Jim Fall eigentlich etwas mehr Wasser führen. Später erfahren wir, daß dies auch in der Regenzeit so ist, man dann aber mit dem Wagen nicht bis hier her kommt. Die Twin Falls, kann man nur erreichen, wenn man einen ca. 70 cm tiefen Fluss durchquert. 
Uns ist nicht ganz wohl bei dem Gedanken, was passieren würde, wenn wir den Motor während der Durchquerung abwürgen oder Wasser in den Auspuff käme. Da aber alle anderen Geländewagen auch einfach durch die Furt fahren und uns ein freundlicher Aussie versichert hat, daß es für unseren Wagen kein Problem sein dürfte, machen wir uns auf den Weg. Leider sehen wir auch von den Twin Falls nicht allzu viel, da man diese nur schwimmend erreichen kann. Papa bleibt bei den Sachen und ich versuche mich an der einigen hundert Meter langen Strecke. 
Unterwegs gibt es immer wieder Felsen im Wasser, an denen ich mich ausruhen kann, andererseits wäre ich mit Sicherheit abgesoffen. Durch die unebenen Wege und unsere nicht gerade untertriebene Fahrweise sind fast alle unsere Bierflaschen zerbrochen. Dafür hatte das Fleisch im Kühlschrank beim abendlichen BBQ dann eine sehr angenehme Bierwürzung. Hiernach sind wir dann doch lieber auf Dosen umgestiegen.
Nach Einbruch der Dunkelheit gibt es bei uns auf dem Campingplatz eine Diashow über die Unterschiede des Kakadu Nationalparks zwischen Trocken- und Regenzeit. An einigen Stellen steigt das Wasser binnen weniger Tage um bis zu 5 Meter.
Yellow Water
Morgens um 6.45 Uhr machen wir auf den Yellow Waters eine Tour zum Sonnenaufgang. Nebelschleier hängen über dem Wasser, kein Lüftchen regt sich und die Natur scheint noch zu schlafen. Die ersten Sonnenstrahlen versuchen den Nebel zu verdrängen und auch die ersten Vögel zeigen sich. Anfangs nur recht wenige, doch im Laufe der Tour werden es immer mehr. Sogar einige Krokodile sehen wir.
Trotz meiner langen Hose und meines Pullovers ist mir recht kühl. Das scheint die Australier nicht zu kümmern, die wie immer mit Shorts und T-Shirt unterwegs sind.
 
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