Wilpena Pound
In Adelaide haben wir uns wieder einen geländegängigen Campervan gemietet. Wir wollen schon vom Hof der Autovermietung fahren, als eine Mitarbeiterin mit zwei weiteren Schlafsäcken auf uns zukommt: "Eventuell können Sie die ja gebrauchen!"
Wir denken uns noch nichts dabei und machen uns auf den Weg.
Je weiter wir aus Adelaide heraus und nach Norden fahren, desto schöner wird die Landschaft. Zunächst geht es durch endlose saftig grüne Felder, dann durch hügeliges Buschland. Wilpena, unser heutiges Ziel, liegt in einem dichten Nadelwald. Hier suchen wir uns einen lauschigen Campingplatz für die Übernachtung.
Bei der Anmeldung am Campingplatz spricht mich plötzlich ein Aussie mit "Philipp" an. Ich war doch recht überrascht, als auf einmal mein Holzbauprofessor aus Sydney vor mir steht, der hier mit seiner Frau einige Tage zelten und wandern wollte. Nach einem guten Steak und einem Bier (können auch zwei gewesen sein) legen wir uns aufs Ohr, da wir am nächsten Morgen früh aufstehen wollen, um den St.Marry's Peak zu besteigen.
Die Wanderung sollte ca. 20 km lang sein, aber beginnen wir am Anfang: Zum Sonnenaufgang machen wir uns auf den Weg. Nach der letzten Nacht wussten wir auch, wofür die zweiten Schlafsäcke waren. Die vorherige Nacht war bitterkalt und selbst mit dieser zweiten Decke könnte ich nicht behaupten, geschwitzt zu haben.
Auf dem Aufstieg des dem Gipfel vorgelagerten Sattels machen wir unsere erste Rast. Es geht steil bergauf, und wir kommen beide ganz schön ins Schnaufen. Aber was ein echter Wandersmann ist, der stärkt sich kurz mit einer Tafel Schokolade und einem Schluck Wasser und weiter geht's.
Endlich auf dem Sattel angekommen, sollen es "nur" noch 800 Meter bis zum Gipfel sein, doch ein Schild mit der Aufschrift: "Weg geschlossen!" versucht uns am Weitergehen zu hindern. Wir beschließen beide, dass wir kein Englisch verstehen und machen uns auf die letzten Meter. 
Der Pfad ist oft nur schwer auszumachen, und oft müssen wir auf Felsen klettern und über Abgründe springen. Einmal hätten wir fast aufgeben müssen, da wir keine Markierung mehr gesehen haben. Erst nach einigen Minuten intensiver Suche konnten wir weiter kraxeln. Schließlich erreichen wir nach einer weiteren Stunde das Gipfelplateau mit einem atemberaubenden Blick über den Wilpena Pound. Auch wenn es hier oben eiskalt ist, nehmen wir uns doch die Zeit für eine wohlverdiente Mittagspause.
Der Wilpena Pound ist ein Tal, das von Hügeln umgeben ist. Da es nur einen natürlichen Ausgang gibt, wurde es noch bis vor wenigen Jahrzehnten als Weidelandschaft für Schafe genutzt.
- Blick vom Gipfel auf den Talkessel -

Der Rückweg führt uns dann noch mal einige Stunden durch den Talkessel. Hier sehen wir unzählige Kangaroos und Wallabies. Ich weiß bis heute nicht, wo der Unterschied zwischen beiden Tieren ist. Aber so weit ich weiss, werden sie einfach aufgrund ihrer Größe unterschieden.
Nach dem Abendessen genehmigen wir uns noch ein Bier im Pub und treffen auch wieder auf Bill und Conny. Wir plaudern etwas und da wir doch geschafft sind, verabschieden wir uns bald ins Bett.
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