Great Ocean Road
Unser erstes Ziel an der Great Ocean Road war die Bay of Islands. Die Sonne stand direkt im Rücken und das Wasser glitzerte in blau und grün. An der Bay of Martyrs kann man bis ans Wasser heruntergehen, und wir vertreten uns etwas die Beine. Beinahe wäre ich von einer Welle erfaßt worden. Nur dadurch, dass meine Schuhe wasserdicht sind, habe ich keine nassen Füße bekommen.
Zahlreiche kleine Buchten mit den unterschiedlichsten Felssäulen oder auch Bögen reihen sich aneinander. Der letzte und wohl auch bekannteste Punkt sind die 12 Apostel. Ein normaler Parkplatz an der Road bietet Platz für 10 bis 20 Fahrzeuge. Bei den 12 Aposteln ist eine für australische Verhältnisse riesige Anlage mit Besucherzentrum und Riesenparkplatz aus dem Boden gestampft worden. Busse entladen ihre Fracht, nicht aber ohne die Mitteilung: "Wir müssen in 30 Minuten weiter, beeilen Sie sich also bitte." Da das Licht aus der falschen Richtung kommt, sind wir wohl die einzigen Touristen, die hier nicht mindestens ein Photo der berühmten Felssäulen gemacht haben.
- Rückansicht bei den 12 Aposteln -

Um den Touristenmassen zu entkommen, schlagen wir unser Nachtquartier in Lorne auf. Der Ort soll im Sommer recht gut besucht sein, aber zur Zeit machten alle, bis auf den Chinesen um die Ecke, Winterpause. Auf Postern sehen wir zahlreiche Abbildungen von Wasserfällen und am Besucherzentrum erklärt man uns, dass man viele davon bequem per Auto und zu Fuß erreichen kann.
Als Erstes machen wir uns auf zum Erskinfall. Dieser liegt inmitten eines Regenwaldgebietes, nur wenige km im Inland von Lorne. Die Wasserfälle im Kakadu National Park mögen ja in der Regenzeit majestätisch anmuten, doch dieser kann es mit einem fast ausgetrockneten Jim Jim Fall ohne weiteres aufnehmen. Mit dem Auto, nur wenige Minuten entfernt von hier, liegen die Phantom und die Henderson Falls, die wir beide erwandern wollen.
Glücklicherweise sind unsere Wanderschuhe beide wasserdicht, da es über feuchte Wiesen und durch zahlreiche Pfützen und Schlammlöcher geht. Um bei den Phantomfalls das perfekte Photo machen zu können, ist es nötig, mal eben den kleinen und auch nicht sehr breiten Bach zu überqueren. Die Steine sind aber so rutschig, dass die Überquerung zum echten Abenteuer gerät. Wir wären beide einige Male fast ins Wasser gefallen und konnten uns nur gemeinsam und mit Hilfe eines Stockes bewegen.
Der letzte und wohl auch schönste Wasserfall war dann der Henderson Fall. Auf dem Rückweg zum Auto kommen wir noch an einem kleinen Gebirgsbach vorbei und dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen vom Süden Australiens, denn unsere Maschine von Melbourne nach Sydney würde bestimmt nicht auf uns warten.
- Gebirgsbach um Lorne -

Schöner hätten die letzten Eindrücke auf unserer Reise wohl kaum sein können. Auch wenn wir mit dem Wetter nicht ganz so viel Glück gehabt haben, wie letztes Jahr in den USA, war es doch für beide von uns ein wunderschönes und beeindruckendes Erlebnis.
Mal sehen, wohin es uns im nächsten Jahr verschlägt...
 
So, das war's dann auch schon. Aber schreib doch einfach einige Zeilen ins Gästebuch