Das rote Zentrum
Der Flug von Darwin nach Alice Springs hatte eine gute Stunde Verspätung, so dass wir schon Angst hatten, unseren Anschlußflug zum Ayers Rock zu verpassen. Auf dem Rollfeld wurden wir dann auch von einer netten Stewardeß gebeten, gleich dort umzusteigen. Die Maschine hatte ca. 15 Sitzplätze und schaffte es erst nach einigen Anläufen, durch die Wolkendecke zu stoßen. Dementsprechend ruppig war der Flug dann auch; doch uns hat es Spaß gemacht.
Zum Abendessen gönnen wir uns jeder ein Lammsteak, das wir wieder selber auf einem der BBQ-Grills zubereiten. Wir treffen einige Kommilitonen aus Sydney, die mit dem Bus bis hier heraus gefahren sind.
Als Unterkunft haben wir uns zwei Betten in einem 18 Bett Schlafsaal gemietet. Das günstigste Doppelzimmer, das wir bekommen konnten, lag bei 300 australischen Dollar pro Nacht, was uns doch etwas zu teuer war.
Der nächste Tag ist sehr bedeckt, aber wir möchten natürlich das Wahrzeichen Australiens, den Ayers Rock, sehen. Etwas traurig sieht der Felsen bei so einem Wetter ja schon aus. Doch aus der Nähe betrachtet lohnt es sich dann doch einige Meter zu gehen. Da wir befürchten, dass es anfangen könnte zu regnen machen wir uns gleich weiter auf zu den Olgas.
Hier wandern wir durch das Tal der Winde. Immer wieder sieht man Hinweisschilder, die einen daran erinnern, genügend Getränke mitzunehmen. Bei dieser Witterung klingt das Ganze etwas lächerlich, aber bei 45 Grad im Sommer kann man kaum so schnell trinken, wie man die Flüssigkeit wieder ausschwitzt. Zurück im Visitor Center fängt es dann wie aus Eimern an zu regnen. 
Ganz begeistert greift die Verkäuferin zum Telephon, um einer Freundin mitzuteilen, dass es gerade regnet. Alle Australier, die wir fragen versichern uns, dass es im Winter sonst nie hier regnet. Außer heute natürlich.
Weiter geht es zum Kings Canyon, der eigentlich einer der schönsten Punkte dieser Reise werden sollte. Ein Ehepaar erzählt uns, dass sie am Vortag noch gerade eben durch den Canyon wandern konnten. Eine Gruppe Touristen, die später gestartet waren, konnten nur noch mit Hilfe von Seilen über den Fluß gezogen werden. Da auch das Kings Canyon Resort nichts zu bieten hat, machen wir uns unverrichteter Dinge noch am selben Tag auf nach Alice Springs.
Trotz des Regens, was blieb uns auch anderes übrig, schauen wir uns die MacDonnell Ranges westlich und östlich von Alice an.
Am Simpsons Gap nieselt es, Stanley Chasem liegt im Nebel, das Ellery Creek Waterhole ist ausgetrocknet... Da es an der Serpentine George mittlerweile wie aus Eimern regnet, machen wir statt dessen eine Stunde Mittagsschlaf im Wagen. Wir hätten ja mittlerweile auch nichts mehr dagegen gehabt, bei Regen zu wandern, aber wenn man im Nebel die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann, wird es auf den teilweise sehr steilen und engen Bergpfaden einfach zu gefährlich.
Ein besonderes Highlight waren frei herumlaufende Kamele. Das Hinweisschild am Straßenrand haben wir noch belächelt, aber als dann plötzlich eines dieser Tiere vor uns auf der Straße stand, haben wir beide doch recht doof aus der Wäsche geschaut.
Am Flughafen versuchen wir unseren Weiterflug nach Adelaide umzubuchen und schon einen Tag früher gen Süden weiter zu fliegen. Wir spielen sogar schon mit dem Gedanken in eine ganz andere Gegend zu fliegen, sollte es im Süden genauso regnerisch sein. Ein kurzer Stop beim Wetteramt und ein Anruf beim Wetterdienst in Südaustralien machen uns aber wieder Hoffnung auf besseres Wetter. Und so sind wir froh, dass wir- wenn auch erst am nächsten Abend- Alice verlassen können.
 
Und weiter geht's in die Flinders Ranges